„Der Sturmvogel * Ethel Smyth | PianoMär Schüler_innen-Konzert | 23. Oktober 2024

Schüler*in Konzert am 23. Oktober 2024 um 12 und 15 Uhr, Kulturhaus Milbertshofen, Eintritt 15 Euro, ermäßigt 5 Euro, Kartenbestellung info[at]musica-femina-muenchen.de
PianoMär: Der Sturmvogel  * Ethel Smyth

Erzählerin und Pianistin: Claudia Edermayer und Martina Haselgruber
Regie: Christine Maria Krenn

Dauer ca. 70 Minuten

„Ich möchte, dass Frauen sich großen und schwierigen Aufgaben zuwenden. Sie sollen nicht dauernd an der Küste herumlungern, aus Angst davor in See zu stechen. Ich habe weder Angst, noch bin ich hilfsbedürftig; auf meine Art bin ich eine Entdeckerin, die fest an die Vorteile dieser Pionierarbeit glaubt.“ Ethel Smyth

Sie war eine Pionierin, hat in ihrem Leben viele Widerstände überwunden und hat sich nicht beirren lassen. Die professionelle Märchenerzählerin Claudia Edermayer folgte den Spuren der Ethel Smyth bis London, über München, Berlin, Leipzig und Wien. Zusammen mit der Pianistin Martina Haselgruber entstand in der Regie der Tanzpädagogin Christine Maria Krenn die szenische Erzählung Der Sturmvogel * Ethel Smith, die im März 2024 in Österreich erfolgreich Premiere hatte.

Ethel Smyth, die auch eine in ihrem Schaffen wesentliche Zeit in München weilte, ist ein traurig-leuchtendes Beispiel für die Herausforderungen, denen Komponistinnen ausgesetzt waren und teilweise immer noch sind. Sie ist aber auch ein leuchtendes Beispiel für Mut und Einsatz für ihre musikalische Berufung. Die piano mär zeigt das beeindruckende Leben der Komponistin und Frauenaktivistin schwungvoll auf und bietet gleichzeitig Einblick in die Musikgeschichte des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts.

Als Tochter einer typisch viktorianischen Familie musste Ethel Smith jahrelang dafür kämpfen, bis sie zum Musikstudium nach Leipzig durfte. Dort studierte sie Komposition und erfuhr Ermutigung, Anerkennung und Inspiration in dem Künstlerkreis um das Ehepaar Herzogenberg. Die Begegnung mit Pjotr I. Tschaikowski beeinflusst ihren Stil nachhaltig. Mit der musikalischen Verarbeitung heftiger Verliebtheit in die sehr gläubige Katholikin Pauline Trevelyan in München entsteht der erste große Erfolg von Ethel Smith: Die Messe in D ist eines ihrer wichtigsten Werke, sie selbst hielt es für ihre beste Arbeit. Zurück in England schloss sie sich den Suffragetten an, ihr Lied The March of the Woman wurde zur Hymne der englischen Frauenbewegung.

Ethel Smith war zu ihren Lebzeiten eine bekannte und gefeierte Komponistin, bis 2018 die einzige Frau, deren Werk in der Metropolitan Opera aufgeführt war. Sie hat ein Werk hinterlassen, das von Kammermusik über Madrigale und Chorwerke und Opern bis zu Sinfonien reicht. Der erste Weltkrieg und ihre zunehmende Taubheit bremsten ihren Erfolg und ihr kompositorisches Schaffen aus, so dass sie sich mehr aufs Schreiben verlegte. Bruno Walter sagt über sie: „Ethel Smyth […] hatte eine flammende Seele. Sie brannte ununterbrochen, ob sie komponierte, ob sie schrieb […] ob sie als Suffragette agitierte, ob sie in einer Art Kimono ein Orchester dirigierte oder ob sie sich unterhielt.“

Wie gut, dass diese faszinierende Frau wiederentdeckt wird, ihre Kompositionen und ihr beeindruckendes Leben. Ethel Smith ist wegweisend und inspirierend – Stoff für eine PianoMär!

Eine Veranstaltung mit musica femina münchen e. V., gefördert von der Landeshauptstadt München.

Angebot für Schulen:
Mit diesem spannenden Format der szenischen, musikalischen Erzählung möchten wir gerne unsere Aktivitäten für Schüler*innen fortsetzten, die wir mit den Veranstaltungen zur Komponistin Dora Pejačević begonnen haben und laden Lehrer*innen herzlich ein, mit Ihren Klassen die Vorstellung zu besuchen.

Zur Vorbereitung im Unterricht stellen wir die umfangreiche Materialsammlung der Künstlerinnen zu den einzelnen Stationen des Lebens und Wirkens von Ethel Smyth zur Verfügung.

Aktuell zu Ethel Smyth in München:
Zur weiteren Vertiefung in das Thema möchten wir auch auf die kommende neue Dauerausstellung der Monacensia verweisen, die etwa zeitgleich mit unserer Aufführung eröffnet.

Die Monacensia bereitet eine neue Dauerausstellung zu den ehemaligen Bewohner_innen der Hildebrand-Villa vor, die auch von Ethel Smyth bei ihren Münchener Aufenthalten besucht wurde. Elisabeth von Herzogenberg, mit der Ethel Smyth in Leipzig eine Liebesaffäre hatte, stellte den Kontakt zu Adolf von Hildebrand und seiner musikalisch-künstlerischen Familie in Florenz her, wohin Ethel Smyth eingeladen wurde und sie dieses Angebot auch nutzte. Von München aus unternahm sie Ausflüge zum Schloss Neuschwanstein und nach Salzburg. Dort war sie 1922 Mitbegründerin der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik.

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